Um die Antwort gleich vorwegzunehmen: deutlich weniger als viele annehmen!

Dabei müssen wir zwischen niederflorigem Teppich, wie z.B. Kugelgarn und Nadelvlies, und hochflorigem Teppich, der deutlich bessere Werte bringt, unterscheiden. Ein textiler Bodenbelag bringt seine akustische Wirkung besonders in den hohen Frequenzen von 2.000 bis 4.000 Hz. Die Wirkung in den tieferen und mittleren Frequenzen von 125 bis 2.000 Hz ist sehr gering. Der Alpha W-Wert als Kenngröße liegt bei einem 5 mm hohen Teppich je nach Hersteller bei weniger als 0,25. Ein 8 mm hoher Teppich bringt einen Alpha W-Wert von 0,30.

Wirkungsvoller sind immer noch die guten alten Vorhänge, die aber in der modernen Architektur kaum noch vor-
kommen.

Schallschutzdecken haben auf den einzelnen Quadratmeter gemessen gar keine so hohen akustischen Werte. Sie entfalten ihre Wirkung erst durch den großflächigen Einsatz. Das gleiche gilt für Schallschutzputze, oder für die gelochten Holzbauplatten.

Wichtig zu erwähnen sind auch die neu am Markt befindlichen gepressten Platten aus Melaminharz oder gepresstem Flies. Hier nehmen die akustischen Absorberwerte mit der Erhöhung der Materialstärke enorm zu. Während sich eine Platte mit Materialstärke von 30 mm bei einem Alpha W-Wert von 0,5 – 0,6 befindet, befindet sich eine Platte mit Materialstärke von 50 mm bereits bei 0,8 und ab einer Materialstärke von 100mm bei glatten Höchstwerten von 1,0. Allerdings ist die Materialstärke von 100 mm auch ein ordentlich dicker Aufbau.

Bei allen Absorbermaterialien müssen wir uns vor der Materialentscheidung die Wirksamkeit in den einzelnen Frequenzen ansehen. Also von 125 Hz bis 4.000 Hz.

Wie viel Schall schluckt ein Teppich